Irgendwann muß auch mal Schluss sein, seit heute nutze ich kein Fedora mehr – ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich mit dieser Distribution angefangen habe, Version 2 oder 3 muß es gewesen sein.
Ich habe Fedora immer gemocht, aber mit den letzten beiden Versionen war dann doch mal gut, insbesondere die Audioprobleme haben mir dann den Spaßfaktor doch *sehr* leiden lassen.
Ich nutze nun Mandriva, in der aktuellen Version 2010.2 und der Geschmacksrichtung One, deren kostenlose Version mit ein paar non-free-Programmen wie den Closed-Source-Grafikkartentreibern. Zusammen mit dem PLF-Repository und aktivierten Backports-Softwarequellen der Mandriva-Repos ist auch der Umfang der verfügbaren Applikationen auf gleichem Level wie Fedora mit RPM-Fusion; manche Pakete sind nicht ganz so aktuell (die Musikdatenbank von Rhythmbox mußte ich wegwerfen und neu erstellen lassen) aber ähnlich genug, dass ich mein Home-Verzeichnis einfach rüberkopieren konnte, ohne irgendwo groß auf Probleme zu stoßen.
Erster Eindruck: Stabil, unkompliziert bei Installation und Konfiguration (das distributionseigene Administrationstool ist deutlich sympathischer als yast von Suse, es wirft nicht einfach manuelle Änderungen in Konf-Dateien weg). Was mir gerade am meisten fehlt ist das praktische Mini-Commander-Applet für das Gnome-Panel, aber das scheint es nur noch bei Red Hat zu geben – auch unter Debian gibt es das nicht.
Slim lässt sich allerdings auch unter Mandriva nicht als Login Manager nutzen, etwas rumgooglen eröffnet dann einen Sumpf von gegenseitigen Schuldzuweisungen: Irgendein Update von Policy-/Console-Kit hat effektiv verhindert, dass Slim genutzt werden kann, beide Seiten sehen die Verantwortung bei der jeweils anderen…
Um das verhasste GDM loszuwerden (ich WILL KEINE Benutzerliste im Loginfenster! und noch viel weniger einen nichtabschaltbaren Zwangssound) nutze ich jetzt XDM, der das ganze Policy/ConsoleKit-Geraffel nutzen kann und problemlos in eine Gnome-Session reinstartet.
Für Mandriva habe ich mich vor allem wegen meiner Abneigung gegen andere Distributionen entschieden, ich wollte eine breit genutzte Linux-Variante mit aktueller Software, die aber trotzdem benutzerfreundlich ist (Rumfrickeln in den Eingeweiden von Software mache ich im Büro – und werde daür bezahlt). Ubuntu und Suse schloss ich wegen „is nicht, niemals nie“ aus, Debian (auch mit Backports und/oder Testing) ist mir zu konservativ, Gentoo und Arch erfordern zu viel Handarbeit.
Nun ja, lief es eben auf die Franzosen hinaus – bisher habe ich es nicht bereut.