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Indianer, Kater und andere Serverbewohner

warum?

die hier schon erwähnte Groupware (also, nicht die aus Freiburg/Sofia, sondern aus *kotz* Nürnberg) hatte kürzlich ein unangenehmes Wiedererstehen in Form eines neuen Releases.

nicht nur, dass das dekompilierte (raubmörderkopierte?) Import-Tool nicht mehr lief war auch der Updatepfad selbst eher undurchsichtig. das Softwarehaus stellt zwar ein Debian-Repository zur Verfügung, dieses liefert allerdings keine lauffähige Software aus, sondern erfordert noch das Starten diverser Shell-Skripte und die manuelle Konfiguration des Apache-Servers. so weit so schlecht.

Schlecht wurde mir dann beim letzten Versionssprung (6.16 auf 6.18, sooo krass klang das nicht), bei dem sich der Hersteller etwas *ganz* besonderes ausdachte – an sich lief die Weboberfläche nach einem apt-get upgrade nicht mehr, es kam nur die nichtsagende Meldung, dass Javascript für den Betrieb notwendig sei. Erst nach langem rumstöbern fand ich dann im Apache-Log (was ich eigentlich ignorierte, da von dort nur statische Seiten kommen, der Rest wird per proxy_mod über ajp an den Java-Daemon weitergereicht) lauter 404-Fehler, auf kryptische Verzeichnisse mit Namen wie „v=Md2C7Aq“.

Ursache des Problems war dann etwas ganz abgefucktes – während des Build-Prozesses mit ant* wird ganz unscheinbar eine js.jar mit dem Argument timestamp.js aufgerufen (was ich beim Fehlersuchen so nicht bemerkte), die eben solche wirren Namen erzeugt wie „v=Md2FA1X“ oder „v=Md2FJJ6“ (gerade zwei Mal kurz hintereinander aufgerufen). Diese erzeugten Namen werden während des Paketbauens mit einem „replacefilter token=“#build.version#“ value=“${build.version}““** in alle erzeugten (statischen!) html-Files geworfen, um dann, was _sehr_versteckt in der Doku steht, mit der RewriteEngine des Apaches zur Laufzeit mit „RewriteRule v=\w+/(.+) $1 [L]“ wieder rausgestript zu werden.

Warum macht man so was? Gibt es irgendeinen sinnvollen Grund, recht aufwändig*** beim Paketbauen alle Links zu verändern, um diese dann noch aufwändiger und prozessorzyklenfressender _zur Laufzeit_ wieder rauszuwerfen? und wenn schon so etwas kreuzdämliches gemacht werden muss – warum wird dann nicht mit dem Debian-Paket eine deutliche Warnung verteilt (im Stil der abzunickenden Sun-Lizenz aus dem Java-Paket), dass eine Apache-Umkonfiguration zwingend erforderlich ist?

*) aus dem auch die deb-Dateien des Repositories rausfallen
**) da gehören spitze Klammern außenrum, aber weil WordPress so benutzerfreundlich ist kann ich diese Zeichen augenscheinlich nicht verwenden (hab aber auch zugegebenermaßen nur 10 Sek rumgespielt)
***) ich glaube so wird das heutzutage geschrieben, sieht aber irgendwie komisch aus…

Von renke

IT-Ratte (oder Systemadministrator), hat nen neues Spielzeug gekriegt und wird die "Genese" des Servers hier bebloggen.

21 ist nur die halbe Wahrheit.