Was ist nur aus dem Sturmgeschütz der Demokratie geworden? Weit über zwei Jahre nach dem Vorfall wird ein Mord* wieder aus dem Archiv ausgegraben, bei dem ein Parkplatzwächter von einem LKW überfahren wurde.
In dem Artikel wird recht schamlos Werbung gemacht für das Nutzen der Mautkontrollstationdaten – irgendwie ist der Artikel extrem einseitig und geht in keinster Weise auf die Entscheidung des Verfassungsgerichtes ein, die Entscheidung wird unkommentiert verlinkt, während Aussagen wie Es ist geradezu absurd, dass mit dem System Maut-Sünder gejagt, Mörder dagegen geschont werden (Wolfgang Bosbach) und Die Beamten von der technischen Entwicklung abzuhängen, heißt doch, Straftätern einen Freibrief auszustellen (Konrad Freiberg) viel Platz eingeräumt wird.
*) Es gab nie eine Verurteilung und damit ist der Begriff falsch – aber glücklicherweise bin ich kein Jurist…
2 Antworten auf „Jetzt auf einmal“
Ich finde, der SPIEGEL ist (auch in der gedruckten Version) schon seit mindestens 10 Jahren zur Boulevard-Zeitschrift mutiert, ungefähr, seitdem Rudolf Augstein nicht mehr einflussreich war:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Augstein
Eigentlich sollte man sich mal abgewöhnen, SPIEGEL ONLINE als Haupt-Internet-Nachrichtenquelle zu benutzen.
Focus hatte mal den Anspruch, so solide zu werden wie der Spiegel – nun ja, das Ziel ist erreicht (wenn auch nicht durch die gesteigerte Focus-Qualität…)
Der Spiegel wird immer boulevardesker, aber so einseitig wie dieser Artikel ist mir schon länger nichts mehr ins Auge gesprungen (und es steht auch nicht „Kommentar“ oder so was drüber)