In meinem Job sind Hardwareschraubereien praktisch ausgeschlossen – in 99% der Fälle ist wegwerfen und neukaufen preiswerter als mich länger mit den Innereien eines elektronischen Geräts zu befassen.
Früher habe ich alle meine Rechner selbst aus Einzelkomponenten zusammengestellt, aber auch dazu hatte ich irgendwann keinen Nerv mehr – bis gestern. Ein paar haben ja sicherlich in meinem Wohnzimmer die alte Serverbox bemerkt, diese habe ich gestern mal reaktiviert. An sich habe ich das Ding schon länger bei mir rumstehen, wußte aber nie, was genau ich damit anstellen soll – aber das Projekt ist es geworden.
So saß ich dann nun den gesamten gestrigen Abend in einem Kreis aus Kruscht, der bei Kabeln aufhört und bei Raid-Controllern noch lange nicht aufgehört hat – aber aus der gesamten Restekiste (vor der Verschrottung gerettet – und das, da doch ich selbst für die beginnende Verschrottung verantwortlich war…) habe ich dann doch ein lauffähiges System gebastelt, mit den Eckdaten 2* PIII 1GHz, 4GB RAM, RAID-10 (nutzbar 160GB) und einem Debian 4 als OS-Plattform.
Das spannendste – und zeitaufwändigste – Hardwareproblem war tatsächlich einer der rumliegenden Raid-Controller (ein Teil von 3Ware, preiswert, performant, super Linux-Unterstützung), augenscheinich mit einer Hardware-Macke, die sich allerdings recht gut getarnt hat.
Ich hatte das OS mit diesem Controller aufgesetzt und mich über die *verdammt* schlechte Performance des Gesamtsystems gewundert, wie beispielsweise Kernel-Updates die 40 Minuten laufen und ähnliche Scherze. Wirklich mißtrauisch machte mich, dass laut „top“ der Prozess von top selbst 15% der Prozessorleistung benötigt – ziemlich albern das ganze. Erst hatte ich ja die Prozessoren in Verdacht (von denen ich auch mehr rumliegen hatte als die benötigten zwei…), aber nach eifrigem Hin- und Hertauschen war es das doch nicht. Testweise habe ich dann noch mal ein Debian auf eine Platte auf dem Onboard-IDE-Controller installiert, und siehe da, die Geschwindigkeit war wie erwartet.
Hab dann den Controller getauscht (jetzt eben nur ein simpler PCI-Controller von 3Ware, nicht die 64bit-Variante eine Baureihe größer) und alles läuft wie geschmiert.
Unter den einschränkenden Bedingungen, dass es im Wohnzimmer nicht zu a.) laut oder b.) warm wird, dürfte mein Peer ein 24/7-Einstieg in das Yacy-Netzwerk sein, erreichbar unter dasserver.selfip.org, viel Spaß damit.