Mist, doch kein Weltuntergang.
Ich wünsche alle Lesern (i.e. mir) ein gutes neues Jahr!
Mist, doch kein Weltuntergang.
Ich wünsche alle Lesern (i.e. mir) ein gutes neues Jahr!
Und dabei insbesondere der Unterbau/Metabereich. Es kam die Frage auf, warum die Wikimedia Foundation das Logo markenrechtlich schützt.
Aussage dazu eines langjährigen Autoren:
Bitte dieses Thema nicht öffentlich diskutieren.
Benutzer:Ralf Roletschek, veröffentlicht unter CC BY SA 3.0.
Bitte was? Nicht öffentlich diskutieren? Die Frage ist vollkommen legitim, ebenso legitim wie der Wunsch der Foundation, die inzwischen doch sehr wertvolle Marke zu verteidigen. Und das geht eben am besten mit einer Markenanmeldung.
Heute Abend spielen Опа! in der Ballonfabrik. Meine damalige Einschätzung hat sich nicht verändert: Das, was die Band als Russian Klezmer, Soviet Pop and Nostalgic Kitsch bezeichnet ist genial und tanzbar.
Und an all die Freiburger da draußen, die meinen Tweet nicht beachteten und damit am Montag nicht im Jos Fritz waren: Selbst schuld.
Laut Heise hat Mirko Manske, der Chef der „Cybercrime“-Abteilung des BKA, auf einem Kongress sein Leid geklagt über die fehlende Vorratsdatenspeicherung.
Zwei Beispiele nannte er, einmal das Aufspüren eines Crackers, welcher mit Hilfe der französischen VDS-Sammlung aufgespürt wurde. Und dann noch ein Gedankenexperiement: Was wäre, wenn ein Mörder nur wegen fehlender IP-Daten sich einer Strafverfolgung entziehen könnte?
Dazu sagte wohl Manske:
Wir kommen hier nicht weiter. Wir können nicht helfen, weil der Preis für die Gesellschaft zu hoch ist.
Und an dieser Stelle gibt es einen clash of cultures: Der BKAler sieht das als etwas negatives an, das ausgerottet werden muss („dann müsse man sich eingestehen“). Ich sehe das als Rechtsstaat in Aktion, die Grundrechte im Grundgesetz sind insbesondere Schutzrechte des Bürgers vor dem Staat („Sicherheit als Grundrecht“ ist damit ein red herring, der nicht nur riecht, sondern stinkt und schimmelt). Wir haben die berühmte freiheitliche demokratische Grundordnung – Wünsche der Sicherheitsbehörden sind KEINE gute Grundlage, diese Ordnung am Leben zu halten.
Vergleiche hinken zwar immer, aber auch wenn sicherlich Morde aufgeklärt werden könnten, wenn sich jeder Bewohner beim Verlassen oder Betreten eines Gebäudes Melden müsste – DAS verlangt keiner, mW noch nicht mal die Betonköpfe der GdP oder die Scharfmacher der konservativen Parteien.
Rund um die Kritik am EU-Projekt Clean IT (Netzpolitik hat das was zu) hat sich jetzt auch Cecilia Malmström (bzw ein Unterling) zu Wort gemeldet:
Huge misunderstandings about the #cleanIT project. Brings together public & private partners for open debate on phenomenon of terrorism /JL
Ein Missverständnis? Hat Malmström (bzw der Unterling) sich mal den aktuellen Entwurf angeschaut?
In dem Anonymität im Netz als Problem dargestellt wird? Automatisierte System gefordert werden, die große Datenmengen und Nutzeraktivitäten im Internet protokollieren sollen? Organisationen, die dem „Dialog“ beitreten wollen versichern müssen, die im Dokument aufgeführten Praktiken umzusetzen? Alle Maßnahmen der Verhinderung des Terrorismus dienen sollen, aber ziemlich versteckt drin stehen hat, dass große Unsicherheiten über die _Definition_ von Terrorismus im Netz gibt?
Nee Malmström, ich sehe da kein „huge misunderstanding“. Ich sehe da eine Lüge.
Ist das nicht fantastisch? Misuk haben einen der seltenen Auftritte am 21. September im Weissen Lamm – ich freue mich jetzt schon drauf.
Über openbc xing* kriege ich sehr regelmäßig Mails von Personaldienstleistern, die über mein leidlich gepflegtes Profil stolpern und versuchen, mir eine neue Stelle schmackhaft zu machen.
Diese Anfragen sind mal mehr, mal weniger aussagekräftig, aber gestern kam ein Prachtexemplar. Zur Veranschaulichung das Look&Feel der Nachricht:
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X ist der höfliche Drumherumteil (Anrede, Begründung der Anfrage, organisatorisches etc), Y beinhaltet Funktion des Anfragenden und seines Arbeitgebers [i.e. der Personaldienstleister] und Z die Beschreibung der Stelle.
Und die glauben, mich damit aus einer Stelle herauskaufen zu können? Mit einem halben Satz, in dem steht, dass der Auftraggeber irgendwas mit Citrix macht? Und Citrix jetzt das fokussierteste Unternehmen am Markt ist und es vollkommen egal ist, ob man die Produktschienen Remote Desktop, Virtualisierung oder Netzwerk-Sicherheit administriert? Nee Kinners, so wird das nichts – für 80 Zeichen Beschreibung schicke ich keine „vollständigen Bewerbungsunterlagen (bevorzugt per Mail)“.
*) Martin: :P
Und DIE wollen ein Leistungsschutzrecht?
Heute bei SPON (kein Link, kostet ja Geld) stand wieder ein gar hervorragende Formulierung, in einem Artikel über die Verzögerung des Prozesses in Guantanamo wegen dem Ausfall der Internetverbindung.
Außerdem kritisieren die Juristen, dass sie keine Gelegenheit haben, sich vertraulich und ungestört mit ihren Mandaten zu beraten. [..] Selbst die angereisten Reporter hören den Ton aus dem Gerichtssaal im „Camp Justice“ nur zeitverzögert[.]
(Hervorhebung von mir)
Dass den Anwälten und Angeklagten keine Möglichkeit gewährt wird, eine der Grundsäulen eines Rechtsstaats wahrzunehmen wird als Kritik von Hörensagen her formuliert, aber dass das Rudel von Journalisten nicht live dabei sein kann ist eine Unverschämtheit!!1!elf!1
Sorry um euer Geschäftsmodell. Wobei, nein – eigentlich nicht wirklich.
*) Stand so in der Welt (kein Link, kostet ja Geld), unter dem Titel „Ablasshandel in Sachen geistiger Enteignung“
Am Wochenende war ich inbei Himmelreich (auf der Hinfahrt kam ich dann auch unbeschadet aus dem Hölltental dort an. recht christliche Strecke…) – zum ausgelagerten Spinnertreff Freiburg.
Auf der Rückfahrt sparte ich mir dann die Höllentortur (ich weiß ja, dass die Züge bis Neustadt keine Klimaanlage haben) und nahm die Strecke durch den Oberrheingraben. Fehler.
Schweizer Qualität? Deutsche Wertarbeit? Franzosen sind schlechte Ingenieure und schludrig? Pustekuchen!
EC von Freiburg nach Karlsruhe: SBB, Klimaanlage ausgefallen, pünktlich, Zug wurde in Karlsruhe abgestellt.
TGV von Karlsruhe nach Stuttgart: SNCF, himmlische Kühle, pünktlich, die Sitze sind inzwischen auf dem von mir erwarteten Niveau (war vor ein paar Jahren noch anders)
EC von Stuttgart nach Augsburg: DB, Verspätung 130 min (für mich effektiv nur 10 min, aber mein eigentlicher Zug [EC, m.W. ÖBB] hatte 45 min Verspätung), Klimaanlage lief nur halblebig
Am schlimmsten ist es, wenn es sich mit der Zeit so anfühlt, als würden Rückenlehne, T-Shirt und Rücken so langsam zu einer Schicht verschmelzen…
Nachtrag: Andrew Hammel kotzt auch über die Bahn ab – wenn auch die baulichen Gegebenheiten im „wunderschönen“ Kassel-Wilhelmshöhe. Es gibt dort übrigens Aufzüge :)
Am Wochenende war ich in Kassel – anlässlich der dOCUMENTA(13)*. Mein zweiter Kasselbesuch, auf der vorletzten Documenta vor 10 Jahren war ich auch schon.
Was soll ich sagen? Spannend war es. Viele der Sachen sind belanglos**, aber alles in allem ist der Effekt bombastisch – an allen Ecken und Enden der Innenstadt gibt es etwas zu entdecken. Ich finde zeitgenössische Kunst ist großartig***.
Insbesondere zwei Objekte/Werke/Zeugs haben mich fasziniert: Einerseits der Trail – eigentlich ein simpler Trampelpfad zum Auepark runter, angereichert nur mit einer Handvoll Lautsprecher mit Tierlauten. Aber – aus Gründen – ein großer Spaß. Keine Ahnung, ich musste da einfach mehrfach runterstolpernlaufen. Und andererseits das Erdgeschoss vom Fridericianum. Links und rechts der Eingangshalle sind zwei große Räume (so 30 auf 12 Meter schätze ich mal), komplett weiß, Zwischendecke abgehängt, je eine winzig kleine Vitrine [eine mit zwei Zeichnungen, die andere mit 3 kleinen Statuen]. Und dazu eine rabiate Belüftungsanlage, die für einen Luftzug sorgte, der bestimmt zum Surfen reichen würde. Geiler Effekt, auch wenn ich hier wieder nicht benennen kann, warum eingentlich…
Ob die Documenta die 20 EUR Tageskarte wert ist muss jeder für sich entscheiden – aber wer in der Ecke ist sollte auf jeden Fall das sowieso zugängliche Außengelände anschauen; das lohnt auf jeden Fall.
*) grässliche Schreibung mMn. Laut WP spielt das mit dem Gegensatz zur üblichen Kleinschreibung, die „radikal demokratisch“ sei. Soso. Künstler sind komisch.
**) oder künstlerisch wertvoll, aber wer bin ich schon, das entscheiden zu können?
***) aber nur in quantitativen Massen und maßvollem zeitlichem Abstand [wie das auch immer ein Schweizer schreiben würde]